Im Gemeindewald von Straßenhaus gibt es mit 60 Mammutbäumen ein ganz besonderes „Naturspektakel“: Im Frühjahr 1971 wurden oberhalb des Jahrsbachtales auf zwei Versuchsflächen von je einem Hektar im Gemeindewald Straßenhaus (Distrikt Wand) etwa 300 Mammutbäume, die als vierjährige Ballenpflanzen angeliefert worden waren, gepflanzt.
Der Riesenmammutbaum ist eine vom Aussterben bedrohte Art und steht unter Natur- und Artenschutz. Jenseits seiner Heimat Kalifornien ist der Mammutbaum inzwischen auch in Mitteleuropa verbreitet. Er kann über 90 Meter hoch werden und einen Stamm- durchmesser von 12 Metern sowie ein Alter von 3000 Jahren erreichen.
Gemeinsam mit dem Heimat- und Verschönerungsverein Straßenhaus e.V. wurde zwischenzeitlich der größte zusammenhängende Mammutbaumbestand im Naturpark Rhein-Westerwald für Besucher und Besucherinnen erschlossen.
Über den durch die Verbandsgemeinde Rengsdorf führenden Butterpfad kann man den Mammutbaumwald in weniger als einem Kilometer in südlicherRichtung von Straßenhaus aus leicht erreichen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Genießen kann man dabei auf einer eigens errichteten Waldliege die besondere Atmosphäre und Ruhe unter den gewaltigen Giganten des Waldes.
Die Mammutbäume in Straßenhaus stammen von vier Standorten Amerikas. Einer nördlich des Yosemite Parks in Kalifornien und drei südlicher davon. Die südlichste Herkunft entstammt dem Sequoia National Park, der mit seinem „Trail of 100 Giants“ (Pfad der 100 Giganten), damit sind die gewaltigen Mammutbäume gemeint, nicht weniger beeindruckend ist als der Yosemite Park.
Aber wie kamen die Mammutbäume nach Straßenhaus?
In den 1960er Jahren waren die ältesten Riesenmammutbäume in Deutschland gerade 100 Jahre alt und überzeugten durch die extrem hohe Wuchskraft. Die Frage kam auf, ob die Herkunft des Samens, z. B. die Höhenlage aus der er stammt, sowohl für die Wuchsleistung als auch für andere wichtige Merkmale eine Rolle spielt.
Dazu wurde vom Institut für Forstgenetik in Großhansdorf bei Hamburg im Mai 1971 ein Herkunftsversuch mit Saatgut an verschiedenen Orten in Schleswig- Holstein, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz nach den Regeln des Versuchswesens gestartet. Ein wesentliches Ergebnis des Versuchs ist, dass die Mammutbäume in Straßenhaus im Vergleich zu den Parallelflächen am besten gewachsen sind.
Erklärung dafür könnte das mildere Klima des im Vergleich südlicher und dadurch wärmer gelegenen Standorts sein. Mit der jetzt vorhandenen relativ hohen Anzahl von 60 Bäumen des Straßenhauser Mammutbaumwalds ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass einige tausend oder gar zweitausend Jahre alt werden können. Damit hat Straßenhaus ein besonderes Naturerbe, das weit über unseren Zeithorizont Bestand haben wird.
Wer den Weg zu den Mammutbäumen finden will, der kann über den folgenden Link eine GoogleMaps-Karte mit eingetragener Route aufrufen.
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