„Das Kirchspiel Honnefeld, von 9 Dörfern. Die Pfarrkirche ist zu Oberhonnefeld. In diesem Kirchspiel sind Kupfer- und Eisenbergwerke, Hütten und Hämmer, und es wird von den Bächen Aubach und Fackenbach durchflossen." Man schrieb das Jahr 1771, als der evangelische Theologe und Geograph Anton Friedrich Büsching in seiner „Neuen Erdbeschreibung" diese Angaben zum Kirchspiel Honnefeld verfasste. Zu den neun Dörfern gehörten u.a. Jahrsfeld, Niederhonnefeld und Ellingen – jedoch nicht Straßenhaus! Warum? Eine Antwort auf diese Frage liefert uns ein Blick in die jüngere Geschichte.
In den Jahren 1965/66 begannen die Vorbereitungen zum Zusammenschluss der beiden Gemeinden Jahrsfeld und Niederhonnefeld-Ellingen. Zur
Erledigung gemeinsamer Aufgaben hatte man sich bereits zuvor in so genannten Zweckverbänden zusammengeschlossen: Schulverband,
Forstbetriebsverband, Kurzweckverband und auf dem Gebiet der Wasserversorgung.
Darüber hinaus erstreckte sich der Einzugs- und
Wirkungsbereich der bestehenden Vereine auf das Gebiet beider Gemeinden.
Die ab dem 1. Januar 1967 neu gebildete Gesamtgemeinde erhielt die Bezeichnung „Straßenhaus". Mit Einführung der preußischen Landgemeindeordnung für die Rheinprovinz waren die Gemeinden Niederhonnefeld und Ellingen bereits 1845 zu einer politischen Gemeinde vereinigt worden.
Woher kommt die Bezeichnung Straßenhaus?
Von den frühesten Zeiten her durchzogen einige bedeutende Fernstraßen den Westerwald. Aus dem Rheintal stieg nach Norden eine Straße über
Niederbieber zur Kreuzkirche bei Melsbach, weiter über Rengsdorf und östlich von Oberhonnefeld nach Gierend. Richtung Norden folgte der
weitere Straßenzug über Horhausen und Flammersfeld nach Weyerbusch, um dort die Köln-Frankfurter Straße zu kreuzen und ins Bergische
Land zu führen.
An dieser Straße errichtete der zu Jahrsfeld wohnende wiedische Schultheiß Johann Wilhelm Reinhard im Jahre 1699 ein neues Anwesen –
dies geht aus der Inschrift einer heute noch vorhandenen Holztafel hervor. Dieses Gebäude befand sich an der Stelle des heutigen
Landgasthofs Reinhard – es wurde das „Haus off de Stroaß" genannt.
Für etwa einhundert Jahre stand dieses Haus einsam an der so genannten alten Rheinstraße bis um 1800 auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein weiteres Gebäude errichtet wurde, der spätere Gasthof zur Post.
Im frühen 19. Jahrhundert kamen weitere Häuser hinzu, so 1832/33 die optische Telegrafenstation (heute Raiffeisenstraße 25) und um 1845 ein im Urbacher Wald niedergelegtes ehemaliges Jagdhaus, das neben dem „Haus off de Stroaß" wieder aufgeschlagen wurde (später Gasthof zu den alten Eichen)