Die Felsformation, das Naturdenkmal Stangenstein, ist ein größerer (ca.5m hoher), zusammenhängender Körper aus Festgestein (eisenhaltiger Quarzit), der an Erdoberfläche aufgeschlossen und von Verwitterung und Erosion gezeichnet ist.
In weiten Teilen der Umgebung, an denen die Quarz-Ader die Erdoberfläche erreicht, sind kleinere und größere Quarzit-Steine (weiße Steine) zu sehen.
Oft wurden an solchen außergewöhnlichen Felsgebilden, auch Druidensteine oder Opfersteine genannt (Keltengräber sind in der Nähe bei Bonefeld), okkulte Handlungen abgehalten.
Die „Teufelstreppe“, wie der Stangenstein hier im Volksmund genannt wird, liegt in der Gemarkung Niederhonnefeld (Straßenhaus) im
Fockenbachtal.
Hierüber ist eine alte Sage überliefert:
Der Teufel wollte in den Himmel und sollte hierfür eine Treppe bis ins Himmelszelt bauen, wie er fast soweit war, bebten die Berge durch den Kanonendonner vom Krieg, den seine eigene böse Brut-Saat irgendwo angefacht hatte. Darauf stürzte seine eigenhändig gebaute Treppe ein und er wurde nie mehr im Fockenbachtal gesehen.
(Quelle:Thomas Zickenheiner)
Die Sage vom Felsen im Fockenbachtal
Im Fockenbachtal im wilden Gewächs
saß am Sommertagabend zwischen fünf und sechs
der Teufel in höchst eigener Person.Er sprach: Das ist mein Lohn, das ich ehedem frech
dem Herrgott getrotzt, Empörung trug in der Engelschar,
bis St. Michel mich und das ganze Gelichter (Bösewichter)
in die Hölle stieß vor tausend, tausend Jahr!Das ist mein Lohn:
Friedlos über die Erde schweifen, immer nur Bosheit in Hirn und Sinnen!
Nie mehr den ewigen Frieden gewinnen!
Wie ein Wolf um die Dörfer und Städte streifen,
gierig des Raubs,den ich könnt erraffen!
Blinde Menschen in listige Metze locken!
(Tückische Diebe, Helfer)
Frieden zerstören, Unheil schaffen!
Könnt ich nur: Ewig blieb ich hier hocken.In diesem grünen Geschling und Gesträuch!
Bei meinem Namen: Mir wäre es gleich, wenn alle Menschen den Himmel errängen und ewig ihr Halleluja sängen!
Wie würden die Leute verwundert fragen:
„Ist der Teufel tot? Oder ist er krank?
Das Menschen sich all miteinander vertragen,
für wahr, das gab es nie in früheren Tagen!
Nicht Mord, nicht Krieg! Nicht Diebstahl und Zank!
Der Teufel ist tot! Oder er ist krank!“
So sprächen die Menschen.—Indessen Säß ich stumm im tiefen Tal.
Allein mit mir und meiner Qual.
Endlich befreit von dem schrecklichen Amte!
„Ich selber, glaub ich, würde noch gut in dieser Unschuldsvollen stille . Ich der Verdammte!“
So saß er da mit traurigen Gesichte,
Kreuzottern streichelnd mit der Krallenhand,
die seinesgleichen, sich zu ihm gesellt.
Da fährt er auf. Denn vor ihm stand
der Herr! In eines Schäfers friedlichem Gewand.„Du armer Teufel, mich erbarmt,
-und seist selbst du es, der Verdammte
was sich auf Erden grämt und harmt.(sorgt und kümmert)
Sofern du glaubst, dass mit dir schwände
Von dieser Welt der Sünde Unrat Flut
Sofern du glaubst, dass deiner Jünger Teufelsbrut,
Ihr böses Werk sogleich mit dir beende.
Das deine Saat, gesät bei Anbeginn der Erde,
sogleich vernichtet sei, und nimmer Früchte tragen werde:
Bau eine Treppe dir auf diesen Felsgestein
Hinauf zum Himmelszelt, und hupf hinein.“Der Teufel schnell sich an die Arbeit gab,
vergaß sein Amt, die Menschen zu verderben,
gedachte so den Himmel zu erwerben,
und eilte, emsig schaffend auf und ab.Gedacht jedoch der eignen Freunde nicht,
die, von ihm selber handwerklich belehret,
auf dieser Welt die gleichen Teufel blieben,
und nach wie vor ihr altes Handwerk trieben.
Er eilte emsig schaffend auf und ab
und Jahr um Jahre Stein auf Stein.
Baut eine Treppe bis in die Wolken hinein,
und weiter – kam er nicht!
War er so weit,
gab es auf Erden gleich Krieg und Streit,
von seinen eig`nen Helfern irgend angefacht:
Kanonen brüllten, das die Berge bebten.
Zusammen brach der Treppe mühevoller Bau.
Im Streit der Menschen, den die Hölle schürt!
Wohl glänzt der Himmel über`m Tale blau,
doch keine Treppe in den Himmel führt!
Ein Trümmerhaufen erhebt sich an der Stelle,
„Die Teufelstreppe „ nun vom Volk genannt.Voll böser Wut ist Satan weggerannt,
und fuhr mit grimmen Fluch hinab in seine Hölle.(Original Josef Hoffmann - LA Übersetzung Thopmas Zickenheiner)