Am 25. Februar 1880 wurde zwischen dem Bürgermeister Daub von Bonefeld und Vorsteher Puderbach von Jahrsfeld, handelnd für die Gemeinde
Jahrsfeld, einerseits, und dem Adam Petmecky von Rüscheid ein Vertrag bzgl. der bergbaulichen Nutzung im Jahrsfelder Gemeindewald
abgeschlossen. Adam Petmecky erhielt die Berechtigung, ab dem 1. April 1880 für eine Dauer von 30 Jahren, Dachschiefer abzubauen. Diese
bezog sich vornehmlich auf den unterirdischen Bau. Zu allen Tagebauten außerhalb der festgelegten Fläche bedurfte es einer gesonderten
Genehmigung.
(Quelle: Gemeindearchiv Straßenhaus.)
Diese Verpachtung ist insofern merkwürdig, indem man eine außergewöhnlich lange Pachtdauer vereinbarte. Jedenfalls verlautete 1891, dass das Grubenfeld „Adamsglück" bei Jahrsfeld zum Besitz von Hermann Schieffer in Deutz gehörte.
Für die Anfertigung der Grubenpläne („Situationszeichnungen der bergbaulichen Grubenbetriebe in der Gemeinde Jahrsfeld") zeichnete der in Jahrsfeld wohnende Grubenverwalter August von der Heyde, der auch dem dortigen Gemeinderat angehörte, verantwortlich.
(Johann) August von der Heyde wurde am 16. Februar 1827 in Ballersbach, Amt Herborn, geboren. Am 15. Februar 1870 verheiratete er sich in Oberhonnefeld mit Karoline Sauer, geboren am 28. Februar 1837 in Raubach (gest. 23.4.1925 in Jahrsfeld), Tochter des verstorbenen Obersteigers Georg Sauer und Helene Katharina Hoffmann, die als Näherin in Jahrsfeld wirkte. Der in zahlreichen Bergwerksakten begegnende Grubenverwalter August von der Heyde verstarb am 9. August 1906 in Jahrsfeld.
Seine unverheiratete Tochter Emma, geboren am 16.3.1877 zu Jahrsfeld, erteilte an der Schule zu Jahrsfeld und ab Oktober 1931 an der neuen Schule zu Straßenhaus den Handarbeitsunterricht. Am 19. November 1933 verlautete, dass „Fräulein von der Heyde nach 15 Jahren den Handarbeitsunterricht beendete."
Das ehemalige Anwesen der Familie von der Heyde in der Jahrsfelder Brunnenstraße (Hausnummer 26) wird heute noch von den Alteingesessenen mit „Von de Heyds Emma" bezeichnet.
Texte und Zusammenstellung des Bildmaterials: Arno Schmidt